Paprika ist eine tolle Gemüsepflanze, die man ganz hervorragend im Topf oder Kübel anbauen und pflanzen kann. Sie ist ideal geeignet für sonnige Balkone und Terrassen. In diesem Beitrag bekommst du die wichtigsten Informationen, die du zum Thema Paprika im Topf pflanzen, von der Aussaat bis zur Ernte wissen solltest.
Aussaat und Anzucht von Paprika
Selber aussäen und Jungpflanzen vorziehen ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Oft fehlt einfach der Platz oder schlichtweg die Zeit sich um die eigene Anzucht zu kümmern.
Kein Problem, schaue dich in diesem Fall Anfang Mai in der Gärtnerei oder im Gartencenter um und besorge dir dort schon vorgezogenen Paprika Jungpflanzen.
Sofern du Paprika selber vorziehst, ist für den Start der eigenen Anzucht meiner Meinung nach Mitte bis Ende Februar der beste Termin. Theoretisch könnte man mit Paprika auch schon im Januar beginnen. In diesem Fall solltest du aber mit Kunstlicht arbeiten, weil die jungen Pflanzen sonst einfach nicht genügend Licht bekommen.
- Als Erde für die Aussaat verwende ich Anzuchterde.
- Die Saattiefe beträgt ca. 1 cm.
- Die Keimtemperatur liegt bei ungefähr 25 Grad.
Je wärmer es für die Anzucht ist, desto besser. Ich stelle die ausgesäten Paprika deshalb in ein Zimmergewächshaus an ein Südfenster.
Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Paprika vorziehen findest du hier: Paprika vorziehen & aussäen: Schritt für Schritt erklärt
Die Samen werden bei mir übrigens nicht vorbehandelt, damit sie schneller keimen. Sie kommen trocken wie sie sind in die Erde und sind in der Regel dann nach ca. 14 Tagen gekeimt.
Nach ca. 4 Wochen, wenn die Keimlinge nach den Keimblättern das erste Blattpaar ausgebildet haben, können sie in größere Anzuchttöpfe pikiert, also vereinzelt werden.
Wie man Jungpflanzen richtig pikiert, findest du in diesem Artikel: Jungpflanzen richtig pikieren.
Paprika Jungpflanzen abhärten
Ab ca. Mitte April solltest du starten, deine selber vorgezogenen Paprika Jungpflanzen abzuhärten. Abhärten bedeutet, dass die jungen Pflanzen, die bisher nur geschützt drinnen auf der Fensterbank gestanden haben, an das Klima draußen gewöhnt werden müssen.
Dazu stellst du die Jungpflanzen bei schönem Wetter jeden Tag für einige Zeit nach draußen. Am Anfang nur für kurze Zeit z.B. eine halbe Stunde und dann steigerst du Tag für Tag die Dauer bis zu einigen Stunden. Auch nicht gleich in die pralle Sonne stellen, sondern erst in den Schatten und dann täglich immer etwas mehr an die Sonne gewöhnen.
Paprika im Topf pflanzen
Mitte Mai nach den Eisheiligen können die Paprika Jungpflanzen draußen eingepflanzt werden. Ein guter Richtwert ist, dass die Nachttemperatur nicht mehr unter 10 Grad sinken sollte.
Die richtige Topfgröße
Paprika im Topf pflanzen funktioniert in der Regel wirklich sehr gut. Aber entscheidend für einen guten Ertrag mit schönen großen Früchten ist die Topfgröße.
Damit sich die Paprika gut entwickeln kann, würde ich dir pro Pflanze einen Topf mit mindestens 20 Liter, besser 25 – 30 Liter empfehlen. Ich baue meine Paprika fast immer in Pflanzsäcken mit einem Volumen von 27 Litern an.
Welche Erde für Paprika im Topf?
Paprika ist ein Starkzehrer und braucht über die lange Kulturdauer viele Nährstoffe. Als Erde verwende ich deshalb eine gute Bio Gemüseerde.
Wenn du noch alte Erde vom letzten Jahr in deinen Töpfen hast, dann kannst du sie auch weiterhin verwenden. Du musst sie vorher nur etwas aufbereiten und mit neuen Nährstoffen anreichern. Wie man alte Erde aufbereiten und wiederverwenden kann, kannst du in diesen Artikeln nachlesen:
Paprika einpflanzen
Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich vergesse das regelmäßige Düngen ganz gerne einmal. Damit ich also nicht alle 1-2 Wochen dran denken muss, gebe ich beim Einpflanzen gleich eine Handvoll organischen Langzeitdünger mit ins Pflanzloch. Den Dünger am besten etwas in die Erde einarbeiten.
Damit sind die Pflanzen jetzt für die nächsten Wochen erst einmal gut versorgt. Bei Bedarf dünge ich später dann nochmal mit einem Flüssigdünger nach.
Beim Einpflanzen kannst du die Pflanze auch gleich noch etwas tiefer pflanzen. Das bringt Standfestigkeit und am Stamm können dadurch weitere Wurzeln ausgebildet werden.
Nach dem Einpflanzen bekommt die Pflanze noch einen Bambusstab als Stütze. Damit steht die Paprika einfach stabiler, wenn es sehr windig ist und sie knickt nicht so leicht um, wenn sie später die schweren Früchte tragen muss.
Zum Schluss wird natürlich noch ordentlich angegossen.
Standort für Paprika im Topf
Paprikapflanzen brauchen sehr viel Sonne und Wärme. Ein Südbalkon mit 6 – 8 Stunden Sonne pro Tag ist ideal.
Am besten ist Morgen- und Mittagssonne. Nicht ganz so gut ist die Sonne am Nachmittag, denn sie ist besonders stark und heiß. Wenn im Hochsommer diese heiße Nachmittagssonne mehrere Tage lang die Paprika immer an der gleichen Stelle trifft, dann gibt es Verbrennungen, also Sonnenbrand. Deshalb wäre es gut, wenn in den Nachmittagsstunden die Paprika an einem schattigen Plätzchen steht.
Bekommt die Paprika hingegen zu wenig Sonne, dann stagniert sie im Wachstum. Sie bleibt klein, produziert nicht viele Früchte und es dauert sehr lange, bis die Früchte reif werden.
Paprika im Topf gießen & düngen
Paprika mögen konsistent feuchte Erde. Sie sind relativ sensibel bei Fluktuationen in der Bewässerung. Wenn es ständig große Unterschiede zwischen sehr nasser und trockener Erde gibt, kann die Paprika Blütenendfäule bekommen. Das sieht ähnlich aus wie Sonnenbrand, ist aber dunkler und entsteht am Boden der Frucht.
Sehr gut ist eine Tröpfchenbewässerung, die immer gleichmäßig Wasser zuführt. Wenn du das nicht hast, dann regelmäßig und möglichst nicht von oben auf die Blätter gießen, sondern das Wasser auf die Erde direkt an die Wurzeln bringen.
Wenn du beim Einpflanzen keinen Langzeitdünger verwendet hast, dann musst du daran denken regelmäßig zu düngen. Die Nährstoffe in der Gemüseerde reichen nur für ca. 4 – 6 Wochen. Danach solltest du alle 2 Wochen nachdüngen, beispielsweise über das Gießwasser mit einem Bio Flüssigdünger für Gemüsepflanzen.
Paprika richtig ernten
Paprika anbauen erfordert Geduld. Von der Aussaat bis zur ersten Ernte vergehen in der Regel 5 Monate. Sofern du also Mitte Februar mit der Aussaat begonnen hast, kannst du Mitte bis Ende Juli mit den ersten reifen Früchten rechnen. Bei einem kühlen und regnerischen Sommer kann es entsprechend länger dauern.
Paprika bilden zunächst immer grüne Früchte aus. Je nach Sorte reifen sie dann nach ca. 3 – 4 Wochen zu ihrer eigentlichen Farbe wie beispielsweise gelb, orange oder rot aus.
Wenn man grüne Paprika zu kaufen bekommt, dann ist das keine spezielle grüne Paprika Sorte, sondern es sind einfach nur die unreifen Früchte irgendeiner Sorte. Wer den herben Geschmack von grünen Paprika mag, kann sie deshalb auch in diesem Stadium ernten.
Ansonsten wartet man geduldig, bis die Früchte zu ihrer endgültigen Farbe ausgereift sind.
Paprika erntet man, indem man sie mit einem scharfen Messer oder mit einer Gartenschere am Stil abschneidet. Ein Stück Stiel sollte an der Frucht bleiben, so bleibt sie geschlossen und kann besser gelagert werden.
Die Früchte am besten regelmäßig ernten, das gibt der Pflanze Kraft und sie kann ihre Energie in die Entwicklung der weiteren Früchte stecken.
- Paprika auf dem Balkon anbauen – 9 wichtige Tipps
- Paprika im Topf unterpflanzen – die 7 besten Partner
- Paprika Blüten fallen ab – die 3 häufigsten Ursachen
- Paprika ausgeizen – Warum und Wie?
- Meine Erfahrung mit Pflanzsäcken – Vorteile und Nachteile
Video anschauen: Paprika im Topf pflanzen – die wichtigsten Infos von der Aussaat bis zur Ernte
Hallo Tina, ich freue mich schon auf meine Jung-Paprikas und hoffe, dass 2022 besser wird. Letztes Jahr war die Ausbeute ja in zweierlei Hinsicht nicht gut: Zu kleine Paprika und zu wenige. Da kam aber mit dem Wetter und dann Ungeziefer schon viel zusammen. Und ich werde mehr aufs Düngen achten. Liebe Grüße Christian
Hi Christian, das letzte Jahr war aber auch echt nicht einfach, schon alleine wegen dem ganzen Regen. Drücke uns allen die Daumen, dass die Balkongarten Saison dieses Jahr besser wird 🙂 LG Tina
Hallo Tina
Zum düngen kann ich da auch mein wurmhumus verwenden so wie den Wurmtee?
Danke schon mal in vorraus
Hallo Julia,
ja, kannst du beides verwenden.
Viele Grüße, Tina
Hallo,
dein Blog hat wirklich dafür gesorgt, dass ich neue Begeisterung und Motivation für den Balkongarten gefunden habe. Vielen lieben Dank! Eine generelle Frage: Legst du bei Pflanzsäcken auch eine Drainage mit Blähton an oder entfällt das aufgrund des guten Ablaufs. Danke und Grüße Ellen
Liebe Ellen,
das freut mich wirklich sehr, dass ich dich motivieren konnte und du wieder Spaß am Balkongärtnern hast!
Genau, bei Pflanzsäcken lege ich keine Drainage an, denn die Säcke sind ja komplett wasserdurchlässig und das Wasser kann überall ablaufen.
Liebe Grüße,
Tina
Hallo, ich hab meine Paprika California Wonder Ende Feber 2023 ausgesät, aber ich habe das Gefühl, dass sie nicht wachsen. Sie sind zwar schön grün, aber maximal 5 cm groß. Sie wurden in Aussaaterde angebaut und Anfang März 2023 pikiert. Jetzt sitzen sie einzeln in kleinen Töpfchen mit Hochbeeterde auf der Fensterbank, wo sie es warm und sonnig haben. Würde nur gerne wissen, wie groß sie zu diesem Zeitpunkt schon sein sollten, oder es eh so passt? Liebe Grüße, Doris
Hallo Doris,
habe welche, die sind auch erst 5 cm groß und andere schon 10 cm. Im Vergleich zu meinen Orange Bell Paprika wächst California Wonder aber generell viel langsamer. Stell sie so oft es geht nach draußen, wenn das Wetter gut ist. Ab Mitte/Ende April sollten sie eigentlich anfangen schneller zu wachsen. Ein Grund, dass sie gar nicht wachsen könnte sein, dass du Trauermücken hast und die Larven an den Wurzeln fressen. LG Tina
Toller Beitrag, Tina! Deine Tipps zum Anpflanzen von Paprika sind Gold wert. Danke, dass du dein Wissen teilst. Mache weiter so! Grüße, Andreas.