Gemüse vertikal anbauen ist eine tolle Möglichkeit, bei der man auch mit wenig Platz auf Balkon oder Terrasse eine beachtliche Menge Gemüse, Salat oder Kräuter anpflanzen kann. Und zwar, indem man die Pflanzen in diesen stapelbaren Säulentöpfen bzw. Pflanztürmen anbaut. Ich habe es im letzten Jahr einmal ausprobiert und war tatsächlich erstaunt. Das hat richtig gut funktioniert!
Gemüse vertikal anbauen im Pflanzturm oder in Säulentöpfen
Als Pflanzturm habe ich den Paul Potato Kartoffelturm verwendet, weil ich ihn für den Anbau von Kartoffeln sowieso schon da hatte.
Aber schau dich einfach mal um, es gibt mittlerweile eine richtig große Auswahl an unterschiedlichsten Formen und Farben dieser Säulentöpfe. Hier habe ich dir exemplarisch mal drei Beispiele verlinkt:
Die meisten kleineren Pflanztürme haben 3 – 4 Etagen und pro Etage 3 Pflanzräume in die man etwas einpflanzen kann. Ich habe aber auch schon Türme gesehen, die 4 – 7 Pflanzräume und weitaus mehr Etagen haben. Mein Turm hat 4 Etagen mit jeweils 3 Ecken zum Pflanzen.
Bei den Säulentöpfen sollte man aufpassen, dass die einzelnen Etagen einen guten Wasserablauf, also jeweils Löcher im Boden oder einen guten Durchfluss in der Mitte haben.
Gegossen wird nämlich idealerweise von ganz oben und das Wasser läuft dann über die Löcher oder den mittleren Durchfluss bis in die unterste Etage. Sind es zu wenig Löcher oder sind die Löcher zu klein, dann kommt das Wasser nicht nach unten und man muss die Pflanzräume jeweils einzeln gießen.
Als Beispiel, wie man so einen Turm bepflanzen kann, habe ich die Töpfe mit Blattgemüse für den Herbst bepflanzt. Es gibt aber auch unzählige andere Möglichkeiten.
Ganz viele verwenden die Säulentöpfe beispielsweise für Erdbeeren. Das finde ich eine richtig tolle Idee und überlege, ob ich mir zusätzlich noch einen Turm für Erdbeeren zulegen soll.
Aber auch Pflücksalat, Snackpaprika, Chili, Buschbohnen oder kleine Balkontomaten kann man prima einpflanzen. Und sicherlich funktionieren Kräuter und Blumen auch sehr gut.
Beispiel Bepflanzung: Blattgemüse für den Herbst
In die unterste Etage kommt Mangold. Den Mangold habe ich in kleinen Anzuchttöpfen vorgezogen, während im Turm noch Kartoffeln gewachsen sind.
Schöne große Mangoldblätter bekommt man, wenn eine einzelne Pflanze viel Platz hat. Und weil ich gern große Blätter haben will, kommt in jede Ecke nur eine Pflanze. Wer lieber kleinere Blätter haben möchte, könnte auch zwei Pflanzen pro Ecke einsetzen.
Details zum Thema Mangold kannst du in diesem Beitrag nachlesen: Mangold auf dem Balkon pflanzen.
In die zweite Etage kommt Pak Choi, den ich Anfang Juli in einem kleinen Topf ausgesät und vorgezogen habe.
Pak Choi anbauen funktioniert um einiges besser, wenn man ihn erst dann anbaut, wenn die Tage schon wieder kürzer werden. Dann geht er nämlich nicht gleich in die Blüte!
Nach dem Pikieren der Keimlinge pflanze ich jeweils zwei Stück in eine Ecke, das passt vom Platz her gerade noch so für Pak Choi.
In die dritte Etage kommt Tatsoi, den ich ebenfalls Anfang Juli ausgesät und vorgezogen habe.
Genauso wie Pak Choi funktioniert Tatsoi besser, wenn die Tage schon wieder kürzer werden. Vom Tatsoi kommen auch jeweils zwei Pflanzen in eine Ecke.
Mehr zum Thema Pak Choi und Tatsoi findest du in diesem Beitrag: Pak Choi und Tatsoi im Balkonkasten anbauen.
Fünf bis sechs Wochen später sieht der Turm dann so aus. Nicht schlecht, oder? Gemüse vertikal in stapelbaren Töpfen anbauen, hat also richtig gut funktioniert. Das Blattgemüse ist toll gewachsen und kann zum ersten Mal geerntet werden.
Blattgemüse wie Mangold, Pak Choi oder Tatsoi ernte ich wie Schnittsalat. Nur die äußeren Blätter pflücken und das Herz stehen lassen. Die Blätter wachsen von innen heraus nach und du kannst mehrmals ernten.
Vorteile und Nachteile
In Foren oder auf Instagram habe ich schon ab und zu gelesen, dass der Nachteil dieser Pflanztürme ist, dass man den Turm immer mal wieder drehen sollte.
Der Grund dafür ist, dass sonst einige der Pflanzen ständig im Schatten stehen. Das kann ich bestätigen. Ich habe meinen Turm deshalb auf einen Pflanzenroller gestellt. So kann ich ihn alle paar Tage ganz einfach drehen oder ihn auch mal unter mein Balkondach schieben, wenn es z.B. mehrere Tage stark regnet.
Bei Pflanzenrollern muss man nur aufpassen, dass sie für den Außenbereich geeignet sind und auch ein höheres Gewicht aushalten. Denn so ein Turm mit mehreren Etagen und nasser Erde wiegt dann doch schon einiges.
Ich verwende auf meinem Balkon diesen Pflanzenroller und bin sehr zufrieden damit:
Für das ganze Gemüse, das ich mit den stapelbaren Säulentöpfen vertikal angebaut habe, würde man normalerweise mehrere Töpfe oder ein kleines Balkon-Hochbeet benötigen.
Nagel mich nicht fest, aber ich würde schätzen, dass man durch diese Anbauweise ca. die Hälfte an Platz einsparen kann. Also ein echter Vorteil, wenn man nur begrenzten Platz zur Verfügung hat.
Bei mir hat es auch richtig gut funktioniert und ich persönlich finde, Gemüse in Pflanztürmen vertikal anbauen ist eine tolle Alternative zu Hochbeet und Co. und das nicht nur für kleine Balkone.
Hier weiterlesen:
- Vertikalbeet – Gärtnern mit wenig Platz
- 10 Fehler beim Balkongärtnern und wie du sie vermeidet
- Welches Gemüse auf dem Balkon pflanzen? – 21 TOP Kandidaten!
Video anschauen: Gemüse vertikal anbauen