Nicht nur im Garten ist sie wunderschön anzusehen, auch Kapuzinerkresse im Topf gepflanzt, zählt zu den beliebtesten Hinguckern auf Balkon und Terrasse. Hier sind die 9 wichtigsten Tipps, die du beim Anbau von Kapuzinerkresse in Töpfen beachten solltest.
Tipp #1 – Welche Sorten für Kapuzinerkresse im Topf?
Wenn hierzulande die Rede von Kapuzinerkresse ist, haben viele wahrscheinlich die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) mit ihren leuchtend gelben und orangeroten essbaren Blüten vor Augen, die sich kriechend oder rankend im Garten ausbreitet. Aber, es gibt weitaus mehr Sorten, vor allem mit unterschiedlichen Blütenfarben und auch niedrigen Wuchshöhen.
Für Töpfe, Blumenkästen und Hängeampeln sehr gut geeignet finde ich persönlich die niedrigeren, nicht rankenden Sorten. Sie kommen meistens mit Wuchshöhen um die 30 cm daher und sind insgesamt einfach kompakter, wenn man z.B. auf dem Balkon nicht so viel Platz hat.
Aber, wenn du beispielsweise einen Sichtschutz zum Nachbar anlegen willst, sind für ein Spalier natürlich auch die rankenden Sorten bestens geeignet. Man kann sie auch in Hängeampeln oder im Blumenkasten nach unten ranken lassen und einfach stutzen, wenn sie zu lang werden.
Saatgut Ideen:
- Große Kapuzinerkresse (Niedrige Mischung)
- Große Kapuzinerkresse (Rankende Mischung)
- Kapuzinerkresse Rumba (Niedrige Mischung)
- Kapuzinerkresse Night & Day (Niedrige Mischung)
Tipp #2 – Anzucht vs. Direktsaat vs. Jungpflanzen kaufen
Sowohl die Voranzucht im Haus als auch eine Direktsaat ist möglich.
Jungpflanzen zu kaufen würde ich dir eher nicht empfehlen, denn die Direktsaat mit Samen ist viel günstiger, wirklich einfach und gelingt eigentlich immer.
Mit der Anzucht im Haus kannst du ab Ende März starten und die Jungpflanzen dann ab Mitte Mai nach den Eisheiligen draußen einpflanzen.
Eine Direktsaat ist ab Mai draußen möglich.
Ich selbst habe Kapuzinerkresse zwar auch schon vorgezogen, aber ich muss zugeben, dass mir der wenige Platz auf der Fensterbank etwas zu schade ist und ich sie in den letzten Jahren deshalb nur noch direkt draußen ausgesät habe. Außerdem finde ich, dass Pflanzen in Direktsaat gefühlt immer robuster sind.
Für die Aussaat ein paar Samen auf die Erde legen und ca. 2 cm tief in die Erde drücken. Gut angießen und die Aussaat immer schön feucht halten. Fertig!
Tipp #3 – Kapuzinerkresse im Topf: die richtige Topfgröße
Die richtige Topfgröße für Kapuzinerkresse zu nennen, ist gar nicht so einfach.
Wenn du eine hoch rankende Sorte als Sichtschutz anbaust, würde ich dir einen großen Balkonkasten mit 30 – 40 Litern und vier Pflanzen darin empfehlen. Denn da wird ordentlich Blattmasse und Wurzeln gebildet.
Für die niedrigen, kompakten Sorten kann der Topf auch gerne kleiner sein. Es kommt halt immer darauf an, wie viele Pflanzen du im Topf einsetzen willst. Ich habe z.B. eine niedrige Kapuzinerkresse auch schon mit drei Pflanzen in einem kleinen 4 Liter Pflanzsack angebaut.
In einen Standard Blumenkasten mit 60 cm Breite (ca. 13l Erdvolumen) würde ich drei Pflanzen und in einen Kasten mit 80 cm (ca. 18l Erdvolumen) vier Pflanzen einsetzen.
Tipp #4 – Eisheilige beachten
Kapuzinerkresse ist eine wärmeliebende Pflanze und verträgt keinen Frost. Du solltest sie daher nicht vor Mitte Mai draußen einpflanzen. In unseren Breitengraden wird sie deshalb in der Regel auch nur einjährig angebaut.
Meine Temperaturgrenze liegt bei ca. 10 Grad. Bevor die Nachttemperaturen nicht darüber liegen, pflanze ich auch nicht aus. Mitte Mai nach den Eisheiligen ist ein guter Zeitpunkt, um Kapuzinerkresse im Topf zu pflanzen oder auch direkt auszusäen.
Tipp #5 – Kapuzinerkresse im Topf wächst fast überall
Der Standort für Kapuzinerkresse im Topf kann sonnig sein, sie wächst im Halbschatten und sogar an eher schattigen Plätzen kann sie gedeihen. Je sonniger es allerdings ist, desto mehr Blüten gibt es!
Die Erde sollte nicht zu nährstoffreich sein, denn sonst werden hauptsächlich Blätter, aber nur wenige Blüten gebildet. Eine torffreie Blumenerde oder Universal-Pflanzerde ist für Kapuzinerkresse im Topf gut geeignet. Und in Folge dann nicht zu stark düngen. Alle vier Wochen etwas Flüssigdünger über das Gießwasser ist völlig ausreichend.
Tipp #6 – Kapuzinerkresse im Topf ist durstig
Kapuzinerkresse bildet ordentlich Blattmasse. Daher ist es kein Wunder, dass bei einem sonnigen Standort im Sommer auch viel Wasser über die großen Blätter verdunstet wird.
Je kleiner dein Topf ist, desto weniger Erdvolumen ist vorhanden wo Wasser gespeichert werden kann und desto öfter musst du gießen. Im Hochsommer kann das sogar zweimal am Tag nötig sein. Wenn du Kapuzinerkresse im Blumenkasten anbauen willst, kann deshalb ein Blumenkasten mit Wasserspeicher sinnvoll sein.
Tipp #7 – Schädlinge
Kapuzinerkresse ist ein Magnet für schwarze Blattläuse.
Das ist natürlich etwas lästig, aber was zunächst als Nachteil klingt, kann auch ein Vorteil sein. Wenn du wie ich Gemüse auf dem Balkon oder der Terrasse anbaust, kannst du auf diese Weise gezielt die Blattläuse von den Gemüsepflanzen fernhalten.
Ansonsten kann man die Blattläuse mit Hausmitteln bekämpfen, befallenen Blätter abschneiden, oder man wartet einfach auf die Marienkäfer und das Problem löst sich nach einiger Zeit dann von alleine.
Ein weiterer Schädling sind die Raupen vom Kohlweißling.
Sind keine Kohlpflanzen in Sicht, legen die hübschen Falter ihre Eier auf den Blättern der Kapuzinerkresse ab und die daraus schlüpfenden Raupen sind wirklich sehr gefräßig. Der einfachste Weg, um das Problem zu lösen ist, die Pflanzen täglich zu überprüfen und die Raupen abzusammeln.
Tipp #8 – Fast alle Pflanzenteile sind essbar
Kapuzinerkresse ist eine Würzpflanze und fast alle Pflanzenteile sind essbar. Die enthaltenen Senföle sollen sogar antibakteriell wirken.
Junge Blätter kannst du im Salat verarbeiten. Auch die Blüten sind essbar und geben eine wunderhübsche Dekoration ab. Sogar die grünen Samen kann man wohl als Ersatz für Kapern verwenden, wobei ich das selbst noch nicht ausprobiert habe.
Aber nicht nur uns schmeckt die leckere Kapuzinerkresse. Wenn du Sorten mit einfachen, ungefüllten Blüten anbaust, sind sie eine tolle Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln.
Tipp #9 – Saatgut für die nächste Saison sammeln
Bei Kapuzinerkresse musst du nicht jedes Jahr immer wieder Samen kaufen. Du kannst dein Saatgut für die nächste Saison nämlich einfach selber ernten.
Wenn die Blüten verblüht sind, werden Samenkapseln gebildet. Sie sitzen immer in einem Dreier-Verbund zusammen. Damit du die Samen ernten kannst, müssen sie aber erst an der Pflanze ausreifen. Warte also so lange, bis sie sich ganz leicht pflücken lassen, oder besser noch, wenn sie ganz von alleine abfallen.
Dann kannst du sie bei Zimmertemperatur trocknen lassen und an einem trockenen, dunklen Ort für die Aussaat in der nächsten Saison lagern.
Kapuzinerkresse im Topf anbauen ist wirklich einfach und ich kann dir nur ans Herz legen, diese wunderschönen Zier- und Nutzpflanzen auch bei dir zu kultivieren.
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