10 Fehler Balkongarten

10 Fehler beim Balkongärtnern und wie du sie vermeidest

Gerade Anfänger, aber auch Fortgeschrittene machen beim Balkongärtnern den einen oder anderen Fehler. Das ist völlig normal und gehört einfach dazu. Ein grüner Daumen kommt halt nicht über Nacht. Aber, wenn du die folgenden 10 Fehler beim Balkongärtnern künftig vermeidest, wirst du schnell feststellen, dass du auf dem besten Weg zu einem gesunden und ertragreichen Selbstversorger Balkon bist.

Fehler #1: Keinen Plan haben

Keinen Plan zu haben, ist einer der häufigsten Fehler beim Balkongärtnern. Am Anfang der Saison ist es wirklich erst einmal wichtig, einen Plan zu erstellen. Also welche Pflanzen willst du anbauen, wo ist der geeignete Standort für diese Pflanzen und welche Gefäße willst du verwenden.

Dazu kann man beispielsweise eine Skizze am Computer anfertigen oder man malt auf einem Blatt Papier. So bekommst du sehr schnell einen Überblick, ob noch Töpfe und Saatgut fehlen oder ob du dir eventuell zu viele Kulturen vorgenommen hast.

Anfänger fangen am besten erst mal klein an. Such dir ein paar deiner Lieblingsgemüse aus und starte zunächst damit. Ein kleines Balkon-Hochbeet und 2 – 3 Kübel oder Pflanzsäcke sind dafür meist ausreichend und eine tolle Möglichkeit überhaupt zu starten.

Hat man Spaß daran, kann man Jahr für Jahr weitere Kulturen hinzunehmen und den Balkongarten über die Zeit erweitern. 

10 Fehler beim Balkongärtnern: #1 Keine Balkongarten Planung machen

Fehler #2: Ungeeignete Pflanzen für deinen Standort auswählen

Hast du einen Südbalkon? Perfekt, dann hast du die besten Voraussetzungen für einen Balkongarten. Ein Balkon mit 6-8 Sonne pro Tag ist ideal. Hier kannst du fast jedes Gemüse anbauen.

Schatten kann man mit Überdachungen wie Sonnensegeln oder Sonnenschirmen erzeugen, hingegen ohne Sonne wird es tatsächlich sehr schwierig bis unmöglich mit den meisten Gemüsepflanzen.

Je nachdem wie viele Stunden Sonne du auf deinem Balkon hast, solltest du auch deine Pflanzen entsprechend auswählen. Auf den meisten Etiketten ist eine Standortempfehlung angegeben, zum Beispiel Sonne oder Halbschatten. Beachte diese Empfehlungen beim Kauf und auch bei deiner Balkongarten-Planung.

10 Fehler beim Balkongärtnern: #2 Ungeeignete Pflanzen für den Standort auswählen

Fehler #3:  Denken, dass die Erde keine Rolle spielt

Erde ist voller Leben!

Wir erwarten, dass in unserem Balkongarten Gemüse keimt, wächst und Früchte produziert werden. Wenn wir wollen, dass unser Gemüse gut gedeiht, müssen wir die besten Voraussetzungen für das Wachstum schaffen. Gute Erde ist DIE Grundlage für einen produktiven und gesunden Balkongarten.

Für die meisten Gemüsepflanzen kann man eine hochwertige torffreie Bio Gemüseerde verwenden. Im Lauf der Zeit müssen dem Boden die verbrauchten Nährstoffe aber wieder zugeführt werden, indem man beispielsweise Bokashi, reifen Kompost, Urgesteinsmehl und organischen Langzeitdünger einarbeitet.

Zum Thema alte Erde aufbereiten hab ich schon einen Beitrag geschrieben. Falls du Interesse hast, schau doch hier mal rein: Alte Topferde aufbereiten und wiederverwenden.

Fehler #4:  Zur falschen Zeit pflanzen

Pflanzen benötigen eine bestimmte Temperatur zum Keimen und Wachsen. Wenn wir zur falschen Zeit starten, legen wir die Grundlage für Misserfolge.

Ein häufiger Fehler beim Balkongärtnern ist, dass viel zu früh oder aber auch zu spät ausgesät wird. Ich kann dir nur ans Herz legen, dir die Angaben auf der Samenpackung durchzulesen und diese auch zu beachten. Das Gleiche gilt, wenn du Jungpflanzen kaufst. Falls du dir unsicher bist, frage einfach beim Fachpersonal im Gartencenter nach.

Ein guter Richtwert für Wärme liebende Gemüsepflanzen wie beispielsweise Gurken, Tomaten und Paprika ist Mitte Mai nach den Eisheiligen, um sie draußen einzupflanzen.

10 Fehler beim Balkongärtnern: #4 Zur falschen Zeit pflanzen

Fehler #5: Zu viel und zu eng pflanzen

Am Anfang sind die Pflanzen noch so klein. Man unterschätzt wirklich sehr leicht den Platz, den sie benötigen, wenn sie wachsen und größer werden. Schneller, als man denkt, ist der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen viel zu eng geworden.

Setzt man zu viele Pflanzen zu eng, entstehen die folgenden Probleme:

  • es blockiert die Sonneneinstrahlung
  • es verhindert eine gute Luftzirkulation
  • und es fördert Schädlinge und Krankheiten

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber auch zu diesem Thema kann ich nur wieder auf die Samenpackung und die Pflanzetiketten verweisen. Hier ist immer der Abstand angegeben, den eine Pflanze benötigt.

Ok, wir gärtnern auf dem Balkon und haben insgesamt nur wenig Platz zur Verfügung, da ist es auch mal erlaubt ein klein wenig enger zu pflanzen. Halte dich aber zumindest so einigermaßen an die Abstände, die für die einzelnen Kulturen angegeben sind.

Fehler #6: Falsch gießen

Einige Probleme im Balkongarten können aufgrund von falscher Bewässerung entstehen. Oft wird entweder zu viel oder zu wenig gewässert. Falsch gießen ist meiner Meinung nach übrigens der häufigste Fehler beim Balkongärtnern und eine der meisten Fragen, die ich gestellt bekomme. Wie soll ich gießen?

Anzeichen für zu viel Wasser können sein:

  • triefnasse Erde
  • gelbe oder braune Blätter
  • junge Triebe fallen ab

Anzeichen für zu wenig Wasser können sein:

  • trockene Erde
  • gelbe oder braune Blätter
  • langsames Wachstum

Die einfachste und effektivste Möglichkeit um festzustellen, ob dein Pflanzen Wasser brauchen ist:

Stecke einen Finger einige Zentimeter in die Erde und prüfe, ob die Erde dort noch feucht ist. Falls ja, brauchst du nicht gießen, falls nein, dann solltest du wässern.

Ich gieße größtenteils am Vormittag, damit bis zum Abend alles wieder gut abtrocknen kann und die Entstehung von Pilzkrankheiten wie Mehltau vermindert wird. Bei sehr heißem Wetter im Hochsommer solltest du besonders gut aufpassen, denn da kann es nötig sein auch 2x am Tag zu gießen.

Generell ist bei Kübelpflanzen die Gefahr des Austrocknens auch viel größer als im Garten. Es ist einfach nicht so viel Erdvolumen vorhanden, in dem Wasser gespeichert werden kann.

Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Stroh oder auch aus alten gesunden Blättern hilft, um die Feuchtigkeit besser im Boden zu halten und bringt zusätzlich organisches Material in die Erde.

In diesem Beitrag findest du die wichtigsten Tipps zum Thema Balkonpflanzen richtig gießen.

10 Fehler beim Balkongärtnern: #6 Falsch gießen

Fehler #7: Gar nicht oder falsch düngen

Das Erdvolumen in deinen Töpfen und Kübeln auf dem Balkon ist nicht sehr groß. Nach ca. 4-6 Wochen sind die Nährstoffe in der gedüngten Gemüseerde in der Regel verbraucht und deine Pflanzen benötigen neue Nahrung, sprich Dünger. Hier kommt es darauf an, um welche Pflanzen es sich handelt. Es gibt Schwachzehrer, Mittelzehrer und Starkzehrer.

Starkzehrer wie Gurken, Tomaten oder Paprika haben einen sehr hohen Nährstoffbedarf. Salat ist ein Schwachzehrer und braucht entsprechend weniger Nährstoffe.

Bei Starkzehrern kann man den Langzeitdünger direkt beim Einpflanzen mit ins Pflanzloch geben und er reicht dann meistens auch bis zum Ende der Kulturdauer.

Flüssigdünger wird in der Regel wöchentlich oder alle 2 Wochen über das Gießwasser verabreicht. Er steht den Pflanzen sofort zur Verfügung. Eine gute Möglichkeit, wenn schnell gehandelt werden muss, weil schon erste Anzeichen von Nährstoffmangel, wie z.B. gelbe Blätter sichtbar sind.

Diese Dünger verwende ich:

Fehler #8: Kein Raum für Nützlinge

Wer keinen Raum für Nützlinge wie Bienen, Hummeln und Insekten auf dem Balkon anlegt, darf sich auch nicht wundern, wenn Gemüsepflanzen oder Beerensträucher nicht bestäubt werden. Dabei ist es so einfach, einen Raum für Nützlinge zu schaffen.

In jedem Gartencenter gibt es Saatgut für Bienenweiden und viele bienenfreundliche Stauden. Die sehen nicht nur toll aus in deinen Töpfen, sondern sie locken viele Helferlein für ein gesundes Ökosystem in euren Balkongarten.

Sonnenblumen
Kornblumen
Ringelblumen

Fehler #9: Pflanzen nicht regelmäßig beobachten

Wenn du deine Pflanzen nicht regelmäßig beobachtest und prüfst, ob sie Schädlinge oder Krankheiten haben, können sich diese sehr schnell ausbreiten und deine Ernte ist in Gefahr.

Wenn du hingegen jeden Tag ein paar Minuten deine Pflanzen untersuchst, kannst du kleine Probleme schnell erkennen und lösen, bevor sie zu großen Problemen werden.

Fehler #10: Nicht regelmäßig ernten

Der Job aus Sicht einer Pflanze ist es sich zu vermehren, sprich Blüten, Früchte und Samen zu produzieren.

Erntet man nicht regelmäßig, signalisiert man der Pflanze, dass ihr Job erledigt ist und sie keine weiteren Früchte mehr produzieren muss. Regelmäßiges Ernten regt die Pflanze also zu mehr Wachstum an und wir bekommen einen höheren Ertrag.

10 Fehler beim Balkongärtnern: #10 Nicht regelmäßig ernten

Ich hoffe, die Tipps helfen dir und du kannst künftig die meisten Fehler beim Balkongärtnern vermeiden. Wenn du Fragen dazu hast, schreib mir sehr gerne einen Kommentar am Ende des Beitrags.

Hier weiterlesen und erfolgreich Gemüse auf dem Balkon anbauen:

Video anschauen: 10 Fehler beim Balkongärtnern und wie man sie vermeidet