Wer kennt sie nicht, diese kleinen schwarzen Fliegen, die aus der Erde kommen und unsere Anzucht oder Zimmerpflanzen befallen. Das sind Trauermücken, und wie du sie wieder loswerden kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Wo kommen Trauermücken her?
Klären wir zunächst, wo Trauermücken eigentlich herkommen.
- Zum einen kann es sein, dass man sie sich über gekaufte Blumen- oder Anzuchterde einschleppt, wenn diese z.B. im Baumarkt oder Gartencenter nicht richtig gelagert wurde.
- Es kann auch sein, dass man sie sich über gekaufte Pflanzen oder Setzlinge einschleppt, die schon mit Trauermücken befallen sind.
- Oder aber, sie fliegen einfach von draußen in die Wohnung.
Das Problem mit Trauermücken
Die schwarzen Fliegen an sich sind eigentlich kein Problem, sie sind einfach nur etwas lästig.
Zum Problem wird es, wenn die Weibchen ihre Eier auf nasser und humoser Erde ablegen. Der ideale Lebensraum für die Larven, die nach nur wenigen Tagen aus den Eiern schlüpfen. Die Larven fressen an den Wurzeln, was bei starkem Befall dazu führen kann, dass gerade Jungpflänzchen sehr schnell eingehen können. Nach ca. 13 – 18 Tagen verpuppen sich die Larven, neue Trauermücken schlüpfen und der Kreislauf startet von vorne.

Trauermücken loswerden
Ich habe schon einiges ausprobiert, um Trauermücken loszuwerden. Ja und das, was bei mir bisher am besten funktioniert hat, sind SF Nematoden. SF steht für „Steinernema feltiae“.
Das sind nützliche Nematoden, die in einem biologischen Trägermaterial eingebettet sind und über das Gießwasser ausgebracht werden.

Und so einfach ist die Anwendung: Die Nematoden werden in so viel Wasser aufgelöst, wie für die entsprechende Menge laut Beschreibung angegeben ist. Eine Packung mit 6 Millionen ist beispielsweise für 6 Liter Wasser gedacht. Das Päckchen im Wasser auflösen, umrühren und dann die Pflanzen damit gießen. Fertig.
Ich fange immer schon mit der Behandlung an, wenn der Befall noch nicht so stark ist, damit die Ausbreitung gleich von Anfang an eingedämmt wird. Man kann auch nur die Hälfte oder weniger verwenden und in der entsprechenden Menge Wasser auflösen. Ich nehme für die erste Anwendung z.B. nur einen Teelöffel und löse ihn in einem Liter Wasser auf.
Wenn man die Nematoden im Kühlschrank aufbewahrt, sind sie auch noch ein paar Wochen haltbar. Ja und mit dem Rest kann man dann wöchentlich die Anwendung wiederholen, bis sich keine weiteren Trauermücken mehr zeigen.

Trauermücken vorbeugen
Hier sind noch ein paar Tipps, wie du Trauermücken so gut wie möglich vorbeugen kannst:
- Was ich dir auf jeden Fall empfehlen würde, ist, Gelbtafeln aufzustellen. Damit kann man schon mal einen Teil der Trauermücken abfangen, wenn auch nicht alle. Was aber noch viel wichtiger ist, die Gelbtafeln sind ein Indikator, wie hoch der Befall ist.
- Was zur Vorbeugung ganz gut funktioniert ist, die Erde mit einer Schicht Sand, Perlite oder Vermiculite abzudecken. Das hilft zumindest für Trauermücken, die von außen kommen.
- Trauermücken lieben humose und nasse Erde für die Eiablage. Versucht man die Oberfläche der Erde einigermaßen trocken zu halten, indem man nur von unten gießt, kann das auch helfen.
- Man kann die Erde auch sterilisieren, z.B. im Backofen. Der Nachteil dabei ist aber, dass man damit auch gleich alle Mikroorganismen mit abtötet. Erde sterilisieren hat bei mir letztes Jahr zunächst gut geklappt, aber nach ein paar Wochen hatte ich trotzdem Trauermücken.
- Mineralisches Substrat statt Erde verwenden. Bei der Gemüseanzucht habe ich es noch nicht ausprobiert. Aber fast alle meine Zimmerpflanzen wachsen mittlerweile in mineralischem Substrat und seither habe ich zumindest da keine Probleme mehr mit Trauermücken.

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