Ende Februar / Anfang März ist ein guter Termin, wenn du deine Erde vom letzten Jahr aufbereiten und mit neuen Nährstoffen für die kommende Balkongarten-Saison versorgen möchtest. Ich zeige dir zwei Varianten, wie man alte Erde im Balkon-Hochbeet und in Töpfen aufbereiten und wieder verwenden kann. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch deinen Rücken!
Variante 1: Erde mit Bokashi aufbereiten
Im letzten Jahr habe ich von Freunden ein Bokashi Starterset geschenkt bekommen. Das war perfekt, denn Bokashi wollte ich schon lange mal ausprobieren.
Was ist Bokashi?
Als Erstes erkläre ich dir mal ganz kurz, was Bokashi eigentlich ist, denn vielleicht hast du noch nicht davon gehört:
- Bokashi ist fermentierter Dünger, den man selber aus Nahrungsresten oder Grünabfällen herstellen kann und er eignet sich hervorragend als Nährstoff für Garten- und Balkonpflanzen.
- Die organischen Abfälle, z.B. aus der Küche, werden in einem Eimer gesammelt und mithilfe von effektiven Mikroorganismen aufgewertet.
- Nach 2 – 3 Wochen ist die Fermentation im Eimer abgeschlossen und der Bokashi kann verwendet werden.
Dieses Bokashi Starterset verwende ich:
So sieht fertiger Bokashi aus. Also eigentlich nicht wesentlich anders, als zum Zeitpunkt, wo man die Abfälle im Eimer gesammelt hat.
Und mit diesem Bokashi werde ich jetzt die Erde in einem meiner Hochbeete aufbereiten. Bokashi kann man natürlich nicht nur im Hochbeet verwenden, sondern auch ganz genauso in Töpfen!
Bokashi vererden
Um den Bokashi zu vererden haben sich zwei Methoden bewährt:
- Man kann entweder den frischen Bokashi mit Erde zusammen in einem Kübel oder in einer Schubkarre mischen und das Gemisch dann ca. 2 Wochen irgendwo hinstellen und ruhen lassen.
- Oder, und so mache ich es jetzt, man legt einen Depotspeicher an.
Um den Depotspeicher anzulegen, ziehe ich eine Furche und fülle, von der Höhe her ungefähr in der Mitte vom Hochbeet, den Bokashi ein. Obendrauf kommt dann wieder Erde.
Optional kann man, wenn man den Eimer mit den Abfällen füllt, auch noch Pflanzenkohle oder Urgesteinsmehl untermischen. Ich mache das nicht, sondern ich reichere jetzt die Erde mit Urgesteinsmehl an. Was Urgesteinsmehl ist, da komme ich dann gleich noch dazu.
Achtung, das ist wirklich wichtig: Der frische Bokashi ist sauer und die Wurzeln von Pflanzen sollten jetzt noch nicht mit ihm in Kontakt kommen! Nach ca. 2 Wochen fängt der Bokashi aber schon an zu vererden, dann ist es kein Problem mehr.
Variante 2: Erde mit Hornspänen, Urgesteinsmehl und Kompost aufbereiten
Eine weitere Variante, die Erde vom letzten Jahr im Balkon-Hochbeet oder in deinen Töpfen aufzubereiten ist, sie mit Hornspänen, Urgesteinsmehl und Kompost aufzubessern.
Diese Variante verwende ich nun für meine anderen beiden Hochbeete. Wie auch beim Bokashi, kannst du sie aber natürlich ganz genauso verwenden, wenn du alte Erde in Töpfen aufbereiten möchtest.
Als ersten Schritt gebe ich eine gute Portion Hornspäne und Urgesteinsmehl ins Hochbeet und arbeite beides danach gut in die Erde ein. Von der Menge her mache ich das immer nach Gefühl. Wenn du dir unsicher bist, dann beachte am besten die Anweisungen auf der Packung.
Hier findest du die Hornspäne und das Urgesteinsmehl, das ich verwende:
Was sind Hornspäne?
- Hornspäne sind ein sehr wirksamer und rein organischer Dünger.
- Sie liefern einen sehr hohen Gehalt an Stickstoff.
- Außerdem sind sie PH neutral und können deshalb als Universaldünger eingesetzt werden
- Und sie sind ein Langzeitdünger, denn durch die Granulatform werden die Nährstoffe nur langsam abgegeben
Was ist Urgesteinsmehl?
- Urgesteinsmehl ist ein Bodenhilfsstoff und enthält für die Bodenfruchtbarkeit erforderliche Mineralien und Spurenelemente
- Es dient der Wiederanreicherung von Mineralien und Spurenelementen, die der Erde durch Ernten und Auswaschung entzogen worden sind
- Es fördert das Wachstum und Leben von Mikroorganismen
- und es erhöht die Widerstandskraft der Pflanzen gegen Krankheiten
Als zweiter Schritt kommt jetzt eine Fuhre ausgereifter Kompost ins Hochbeet und auch der wird wieder gut eingearbeitet.
Zum Schluss wird das Hochbeet noch restlich mit ein paar Zentimetern neuer, frischer und guter Gemüseerde aufgefüllt. Das mache ich aber erst, wenn ich nach 1-2 Wochen die ersten Kulturen einpflanze.
Ich hoffe die Tipps wie man Erde auf dem Balkon aufbereiten kann, helfen dir weiter und du kannst künftig etwas Geld sparen und deinen Rücken schonen.
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