Hilfe, ich habe Engerlinge im Blumentopf gefunden. Was soll ich tun? Engerlinge in Töpfen und Blumenkästen können nützlich, aber auch schädlich sein. Hier erfährst du die Unterschiede und wie du mit den Larven umgehen solltest.
Engerlinge im Blumentopf: Larven vom Rosenkäfer, Mai- oder Junikäfer
Im Frühjahr oder Herbst, wenn man Blumentöpfe oder Kästen neu bepflanzen möchte, bist du ihnen bestimmt schon begegnet: den dicken, fetten Larven vom Rosenkäfer, Maikäfer oder Junikäfer. Man nennt sie Engerlinge.
So erkennst du die unterschiedlichen Larven:
- Am häufigsten bzw. fast immer sind die Engerlinge, die wir im Blumentopf finden, die vom Rosenkäfer. Die Larven sind weiß, haben einen dunklen, dicken „Hintern“ und kurze Stummelbeine. Rosenkäfer kriechen auf dem RÜCKEN.
- Engerlinge vom Mai- und Junikäfer sind eher selten. Als Laie kann man sie kaum voneinander unterscheiden. Die Larven sind eher gelblich, haben einen dunklen Hintern und einen braunen Kopf. Maikäfer kriechen in SEITENLAGE, Junikäfer auf dem BAUCH.
Sind Engerlinge Nützlinge oder Schädlinge?
Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten, denn es kommt darauf an, um welche Engerlinge es sich handelt.
Engerlinge vom Rosenkäfer sind Nützlinge
Stammen die Engerlinge im Blumentopf vom Rosenkäfer, sind es Nützlinge. Sie ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen oder Holzresten und fördern, wie auch Regenwürmer, den Aufbau von Humus. Sie graben wie Regenwürmer die Erde um, was sie locker und fluffig werden lässt. Du erkennst sofort, wenn Engerlinge im Blumentopf sind, denn die Erde ist dann einfach unglaublich locker.
In den heutigen torffreien Erden sind in der Regel genug Holzreste und andere tote organische Pflanzenteile vorhanden, von denen sich die Larven ernähren können. Sind allerdings zu viele Engerlinge im Blumentopf vorhanden, kann die Nahrung knapp werden und in diesem Fall kann es auch möglich sein, dass sie die Wurzeln von lebenden Pflanzen fressen.
Engerlinge vom Maikäfer und Junikäfer sind eher Schädlinge
Stammen die Engerlinge im Blumentopf vom Maikäfer oder Junikäfer, sind es eher Schädlinge. Denn sie ernähren sich von lebenden Pflanzenteilen, wie z.B. Wurzeln. Das ist dann nicht so toll und die Pflanzen gehen dadurch relativ schnell ein.
Engerlinge im Blumentopf: Wohin damit?
Mit den Rosenkäfer-Engerlingen (andere habe ich bisher in meinen Töpfen noch nie entdeckt) hatte ich bisher noch nie Probleme. Im letzten Jahr habe ich beispielsweise Petunien in einem alten Picknickkorb gepflanzt und am Ende der Saison ca. 50 Engerlinge dort gefunden. Den Petunien hat es nicht geschadet.
Wie auch immer, sind es zu viele Engerlinge im Blumentopf, sammle ich dennoch sicherheitshalber einen Teil davon ein und bringe sie zu meinem Nachbarn auf den Komposthaufen. Dort haben sie massenweise Futter und fördern den Humusaufbau.
Sind es nur ein paar Engerlinge, dürfen sie bei mir im Blumentopf bleiben, Humus produzieren und als Regenwurm-Ersatz die Erde in den Töpfen auflockern.
Wie kommen Engerlinge in den Blumentopf?
In den meisten Fällen legen einfach die Käfer ihre Eier in den Töpfen und Kästen ab. Ich beobachte regelmäßig, dass mich Rosenkäfer auf meinem Balkon besuchen, sich in die Erde eingraben und ihre Eier dort ablegen. Oft findet man später dann auch die tote Mutter in der Erde.
Falls du Komposterde aus dem Garten in deine Kübel mischt, können so auch Eier oder Larven in die Töpfe gelangen.
Wie du siehst, sind Engerlinge im Blumentopf in der Regel Nützlinge, denn sie stammen in den allermeisten Fällen vom Rosenkäfer. Prüfe also, wie sich die Larven fortbewegen, bevor du etwas gegen sie unternimmst.
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