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Tomaten vorziehen ist eigentlich recht einfach und macht obendrein noch richtig viel Spaß
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Der Vorteil, wenn ihr Tomaten selbst vorzieht, ist, dass ihr eine viel größere Sortenauswahl habt
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als wenn ihr Jungpflanzen in der Gärtnerei oder im Gartensender kauft. Ihr braucht lediglich etwas Platz und Zeit und wie es genau funktioniert
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erfahrt ihr Schritt für Schritt in diesem Video. Wie verwenden Sie Samenfeste Saatgut
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Wenn ihr selbst Tomaten vorzieht und anbaut, würde ich euch empfehlen, samenfeste Saatgut zu verwenden
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Samenfeste Saatgut kann nämlich im Gegensatz zu F1-Saatgut weiter vermehrt werden. Das bedeutet, dass man nach der Ernte die Samen aus den Tomaten entnehmen
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und sie in der nächsten Saison wieder aussäen kann. Vielleicht habt ihr ja eine Sorte gefunden, die euch super geschmeckt hat
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und möchtet sie im nächsten Jahr wieder anbauen. F1-Saatgut ist nicht samenfest
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Das bedeutet, dass die neue Saat aus diesen Pflanzen andere Eigenschaften haben kann
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als die Mutterpflanze. F1-Saatgut kann aber auch Vorteile haben. Oft sind diese Züchtungen ertragreicher und sie sind resistenter bei bestimmten Krankheiten
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Ihr erkennt F1-Saatgut daran, dass F1 auf der Packung steht. Also entscheidet am besten selbst, was euch persönlich wichtig ist
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und sucht nach diesen Kriterien euer Saatgut aus. Wie verwenden Sie Samenfeste Saatgut
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Es gibt Hobbygärtner, die ihre Tomaten schon im Januar oder Februar vorziehen
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Sie nutzen in diesem Fall aber Kunstlecht und pflanzen je nach Wetterlage eventuell schon Mitte April im Gewächshaus aus
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Tomaten für das Freiland sollten aber erst Mitte Mai, also nach den Eisheiligen, draußen gepflanzt werden
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Für die Anzucht von Tomaten kann man ungefähr mit zwei Monaten rechnen
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Damit ist Mitte März für diese Kandidaten ein guter Termin, um mit der Aussaat im Haus zu starten
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Und wenn man um diese Zeit mit dem Vorziehen von Tomaten anfängt
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dann kommt man an einem hellen Südfenster in der Regel auch ohne Kunstlicht aus
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So mache ich es immer. Wie ist die Anzucht von Tomaten? Bei mir haben sich in den letzten Jahren die folgenden Utensilien für die Anzucht bewährt
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Anzuchterde, ein Aussaatgefäß, zum Beispiel eine Plastikschale oder ein kleiner Blumentopf, ein kleines Zimmergewächshaus und kleine Anzuchttöpfe
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Ich verwende am liebsten 9 x 9 cm große eckige Töpfe. Anzuchterde deshalb, weil sie nur wenig Nährstoffe hat und das ist für die Anzucht ideal
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Plastikschale mit Anzuchterde füllen und etwas andrücken. Kleine Löcher in die Erde stechen und jeweils ein Samenkörnchen pro Loch aussäen
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Die Saattiefe sollte ungefähr 0,5 bis 1 cm sein. Am besten lässt man beim Aussäen zwischen den einzelnen Samen etwas Platz
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Dann tut man sich später leichter mit dem Pikieren. Die Schriften nicht vergessen, sonst kennt ihr euch später nicht mehr aus
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Dann noch die Aussaat gut angießen. Die Keimtemperatur sollte ca. 20 bis 25 Grad sein
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Ich stelle meine Aussaatschalen immer in ein Zimmergewächshaus an ein Südfenster. Das hat den Vorteil, dass die Aussaat schön warm und gleichzeitig feucht bleibt
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Täglich den Deckel vom Zimmergewächshaus für einige Minuten zum Lüften abnehmen, damit nichts schimmelt
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Hier und immer mal wieder prüfen, ob die Erde noch feucht ist und bei Bedarf etwas gießen
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Die Aussaat darf während der Keimung nämlich auf keinen Fall austrocknen. Passend Temperatur und Feuchtigkeit sprießen nach ungefähr 7 bis 14 Tagen die ersten Keimlinge
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Wenn die Samen gekeimt sind, kann man sie aus dem Zimmergewächshaus herausnehmen
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Sie sollten dann für die weitere Anzucht bei ca. 18 Grad etwas kühler stehen
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Außerdem brauchen die Pflänzchen jetzt sehr viel Licht. Da ich kein Kunstlicht für die Anzucht verwende, stelle ich sie an ein helles Südfenster
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Pikieren bedeutet, dass die Samenlinge vereinzelt und in Anzuchthöpfe gepflanzt werden. Jede Pflanze braucht jetzt nämlich genügend Platz, damit sie sich gut entwickeln kann
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Vereinzeln kann man, wenn die Samenlinge nach den Keimblättern das erste oder zweite echte Blattpaar ausgebildet haben
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Als Erde in den Anzuchthöpfen kann man entweder weiterhin Anzuchterde oder eine 50-50-Mischung aus Anzuchterde und Gemüseerde verwenden
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So mache ich es immer. Wenn man mehr Samen ausgesät hat, als man Pflanzen benötigt, sucht man sich am besten nur die kräftigsten Samenlinge aus
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Mit einem Pikierstab vorsichtig die Erde lösen und behutsam einen Samenling herausheben
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Ein Loch in die Erde machen und den Samenling einpflanzen. Falls die Tomatensamenlinge aufgrund von wenig Licht etwas lang gewachsen sind, könnt ihr sie beim Pikieren gleich etwas tiefer einpflanzen
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Und zwar bis zu den ersten Blättern. So können sich auch am Stängel noch weitere Wurzeln ausbilden
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Und so sieht es nach dem Pikieren aus. Jedes Pflänzchen wächst jetzt alleine in einem Anzuchthopf
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Was ich gelegentlich auch mache, ist, die Samenlinge zunächst in eine Anzuchtplatte zu pikieren und erst später in einen Topf umzupflanzen
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Das ist zwar ein Schritt mehr, hat aber den Vorteil, dass man am Anfang nicht so viele einzelne Töpfe rumstehen hat und etwas weniger Platz braucht
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Wenn man genug Licht hat oder mit Kunstlicht arbeitet, kann man auch gleich in eine Anzuchtplatte aussäen
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Also einfach so, wie es bei euch halt am besten passt. Hier sind die wichtigsten Tipps, wie ihr nach dem Pikieren eure Pflänzchen pflegen solltet
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Nicht zu viel gießen. Haltet eure Jungpflanzen eher zu trocken als zu nass
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Natürlich nicht verdursten lassen, aber nicht überwässern. Gießt am besten nur von unten in die Wanne oder Unterlage, wo eure Töpfe drinstehen, damit die Oberfläche der Erde trocken bleibt
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Man kann die Erde auch mit einer Schicht aus Quarzsand bedecken, damit Trauermücken ihre Eier nicht ablegen
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Düngt nach 2-3 Wochen ein wenig mit Flüssigdünger, aber nur mit ca. der Hälfte der normalen Dosierung, wenn ihr Anzuchterde verwendet habt
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Bei einer Mischung mit Gemüseerde reichen die Nährstoffe in der Regel etwas länger
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Also Pflanzen einfach beobachten und auf jeden Fall düngen, wenn die unteren Blätter anfangen blasser zu werden
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Bisher sind eure Tomatenpflänzchen geschützt in der Wohnung aufgezogen worden. Sie kennen also keinen Wind, keine Sonne und keine Temperaturschwankungen
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Deshalb müssen die jungen Pflanzen jetzt Stück für Stück an das Klima draußen gewöhnt, also abgehärtet werden
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Wenn es ab Mitte, Ende April schön warm und sonnig ist, stelle ich die Jungpflanzen tagsüber immer mal wieder nach draußen
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Neben dem Abhärten hat dies zusätzlich den Vorteil, dass die Lichtverhältnisse draußen besser sind als in der Wohnung
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Passt beim Abhärten auf, dass die Pflanzen am Anfang nicht gleich für mehrere Stunden in der prallen Sonne stehen
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Stellt sie zunächst nur in den Schatten und gewöhnt sie täglich Stück für Stück immer ein klein wenig länger an die Sonne
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Ja und hat beim Tomaten vorziehen alles gut geklappt, könnt ihr euch zwei Monate später über kräftige und gesunde Jungpflanzen freuen
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die ab Mitte Mai dann draußen eingepflanzt werden können. Untertitel der Amara.org-Community